Tag 8

 

Den heutigen Bericht gibt es etwas verspätet, da in unserem neuen Hotel, dem Best Western Red Hills in Kanab, das Internet ausgefallen war. Angeblich gibt es vom Anbieter einen 24/7 Service, aber Sonntags arbeitet scheinbar auch der gemeine Ami nicht gerne.Ansonsten macht das Hotel einen sehr guten Eindruck mit hohem Wohlfühlfaktor.

Ich beneide ja Larissa in diesem Urlaub. Sie schläft wie ein Stein und würde wahrscheinlich nicht vor Mittag aus dem Bett kommen, wenn ich sie nicht so rechtzeitig wecken würde, dass wir noch das Frühstück bekommen. Mein Körper dagegen sagt mir gegen 4 / ½ 5 genug geschlafen, raus aus den Federn!

Dies gibt mir allerdings Gelegenheit, die Morgenstimmung einzufangen, wie z.B. am West Temple:



oder an der „Sunset Bridge“, wo man sieht, wie der Watchman an der Spitze von der Sonne wach geküsst wird:



Nach einem entspannten Frühstück im Freien ging´s dann los in Richtung Kanab. Die Wartezeit am Tunnel war moderat, so ca. 10 – 15 Minuten. Dahinter kommt man immer wieder in Versuchung, kurze Fotostopps einzulegen, weil die Landschaft einfach so fantastisch ist:







Unser Zimmer im Red Hills war am späten Vormittag natürlich noch nicht frei, sodass wir gleich zum Grand Canyon North Rim durchgestartet sind. Ich persönlich war ja schon 3mal am South Rim, hatte diesen Schlenker aber in unsere Tour eingebaut, um Larissa auch mal in diesen Genuss kommen zu lassen. Wie man auf den Bildern  in der Nähe des Visitor Centers erkennen kann, war das Wetter hier oben im Vergleich zu den Vortagen eher bescheiden:





Langsam bekamen wir Hunger und entschieden uns für das Restaurant in der Lodge; diese Entscheidung fiel uns mangels Alternativen hier oben sehr leicht. Unser 8 oz. Roosevelt Burger mit süßen Kartoffeln war ausgesprochen lecker. Amüsiert hat uns unser Kellner Tim, der sehr sozial veranlagt war und die Kommunikation mit den Gästen ausgiebig pflegte, aber sonst etwas tranfunzelig war; bei uns heißt er nur noch Schussel Tim.

Anschließend sind wir zum Point Imperial aufgebrochen (die Straße zum Cape Royal war gesperrt). Unterwegs ist unser dieser Coyote ugly im wahrsten Sinne des Wortes über den Weg gelaufen:





Oben hat es leider in Strömen geregnet. Wir sind gar nicht aus dem Auto und haben uns das Fotografieren verkniffen. Also nichts wie zurück nach Kanab ins Hotel. Auf der Fahrt gab es immer wieder dramatische Wolkenformationen anzuschauen:



Irgendwo in weiter Ferne über dem GSENM haben wir auch ein Gewitter gesehen. Einige Meilen vor Kanab gibt es einen Aussichtspunkt, von wo aus man gut die Vermillion Cliffs erkennen kann:



Zurück im Hotel, genossen wir noch 1 Stündchen die Annehmlichkeiten von Pool und Hot Tub, bevor wir uns fertig zum Abendessen machten; dies sollte noch ein absolutes Highlight werden.

Direkt neben dem Best Western befindet sich das „The Rocking V Cafe“. Es war rappelvoll und die Wartezeit betrug 1 Stunde; der Chef setzte uns auf die Liste für 9 Uhr. Da uns dies eigentlich zu spät war, betrachteten wir diese Reservierung als „Sicherheitsbuchung“ und suchten noch nach einer Alternative. 2 Blocks weiter war so eine Art Western Saloon von dem auch noch Livemusik rüber klang; das wäre doch was für uns. Aber bei näherem hinsehen war es ein Sauladen, in dem wir uns nicht wohl fühlten. Einige Tische waren scheinbar längere Zeit noch gar nicht abgeräumt und alle Essensreste standen noch da, so wie sie die Vorbesitzer verlassen hatten. Nee, hier bleiben wir nicht, dann warten wir lieber noch den Rest der Stunde ab.

Und das sollten wir nicht bereuen. Das Essen und die Getränke (ich sage nur Tropical Iced Tea) im Rocking V (wofür steht eigentlich das V?) waren einfach phänomenal. So ein Gourmettempel  hätten wir im Wilden Westen nie und nimmer erwartet. Die Spitze des Genusses war dann zum Nachtisch die Creme Brulee. Allerdings möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass so eine Qualität auch ihren Preis hat. Mein Almond Crusted Marsala Chicken hat z. B. 18 Dollar gekostet.



Einen kleinen Brüller gab es am Rande. Während wir auf unser Essen warteten, kam ein älteres Ehepaar so um die 50 ins Lokal. Wir hörten nur, dass der Wirt sie ebenfalls auf die Warteliste setzten wollte und deshalb nach dem Namen fragte. Als Antwort kam (alles in deutsch): Schmitt; (e)S c(e) h(a) (e)m i doppelt t; wir konnten uns vor Lachen kaum halten.