Das BW Agate Beach wird scheinbar gerade generalüberholt. Jedenfalls war mein Zimmer picobello in Ordnung, außer der Heizung: es wurde einfach nicht richtig warm.  Deshalb habe ich der Dame beim Check-out ein bisschen die Ohren vollgeheult. Sie war sehr freundlich und verständnisvoll und hat ein „Adjustment“ der Rechnung in Höhe von 25$ vorgeschlagen. Da fängt der Tag doch schon mal gut an.

Doch die nächste Enttäuschung ließ nicht lange auf sich warten. Ich wollte ja heute Morgen dem Yaquina Head Lighthouse noch eine Chance geben und stand auch gegen 07:00 Uhr vor der Schranke. Leider wird die aber erst um 08:00 Uhr hoch gemacht, was mir wohl bei meinen Recherchen entgangen war.
 
Eine Stunde warten kommt nicht in Frage und so bin ich unverrichteter Dinge wieder abgezogen.

Da mir Black Beauty angezeigt hat, dass er langsam Durst bekommt, habe ich erstmal eine Tanke angesteuert. Wie üblich bin ich an die Zapfsäule und wollte loslegen, als mich so ein junger Kerl fragte, wie er mir helfen könne. Mir helfen? Ich brauche keine Hilfe, das kriege ich noch alleine hin. Was ich nicht wusste, in Oregon gibt es scheinbar keinen self-service, da werden sie geholfen; wieder was gelernt.

Nach einem Frühstück bei Pig´n Pancake wurde es aber langsam mal Zeit, mich an die „Arbeit“ zu machen, denn die Sonne schien so schön vom Himmel. Also bin ich runter an die Yaquina Bay Bridge gefahren:





Hier unten an der Newport Marina war so früh am Morgen bereits rush hour. Ein Freizeitkapitän nach dem anderen kam mit seinem Trailer angefahren, um das eigene Bootchen ins Wasser zu lassen.

Danach ging´s wieder weiter an der Küste entlang gen Süden. Erste Haltestelle: Seal Rock State Recreation Site. Robben habe ich zwar keine gesehen, aber jede Menge Federvieh:





Nun  kommt schon bald das Cape Perpetua. Vom Overlook und dem Whispering Spruce Trail kann man den Blick runter aufs Meer und die Special Interest Area mit Thor´s Well genießen:





Wenn man Thor´s Well näher kommt, sieht er aus wie ein unscheinbares großes Loch:



Aber wehe er holt Luft äh Wasser und spuckt es dann wieder aus, dann heißt es in Deckung gehen (wenn es nicht schon zu spät ist):



dann ist der Spuk auch schon wieder vorrüber:



Am Strandabschnitt Neptune North gibt es sogar einen Arch zu bewundern:



Und am Strawberry Hill aalen sich die Seelöwen in der leider nicht mehr vorhandenen Sonne:



Dann erreicht man schon bald den angeblich am häufigsten fotografierten Leuchtturm der USA, das Heceta Head Lighthouse. Ich bin nicht direkt zum Leuchtturm gefahren, sondern zu dem Viewpoint etwas weiter südlich, von dem man den besten Blick auf das malerische Ensemble hat:



Während ich noch so am Aussichtspunkt stehe, denke ich, wer brüllt denn da so? Aha, die Streithähne da unten:



Das da unten sind keine angeschwemmten Baumstämme wie üblicherweise an fast der ganzen Küste hier oben im Nordwesten:



Es handelt sich vielmehr um die Seelöwen Kolonie bei den Sea lion caves:





Als Senior musste ich nur 13$ anstatt 14$ Eintritt bezahlen *freu*. Hauptattraktion ist aber die Höhle, die über einen Aufzug erreicht wird:





In der Höhle gibt es auch einen Aussichtpunkt nach draußen Richtung Heceta Head:





Zwischen Florence, OR und Coos Bay, OR liegen die Oregon Dunes, an denen der Highway 101 meilenlang entlang führt. Es war klar, dass ich irgendwo mal anhalten und die Sache näher betrachten musste. Am Umpqua Beach sind die riesigen Sandhaufen in fester Hand der ATV Fahrer. Ich habe mich mal an einem Pano versucht, das aber die wahren Dimensionen nicht widerspiegelt:





Von weitem ist dann bereits dieser stählerne Koloss, die Conde B. McCullough Memorial Bridge über die Coos Bay zu sehen und das Endziel der heutigen Etappe ist nah:





Gegen 16:00 Uhr habe ich im BW Holiday Coos Bay eingecheckt und dann erstmal dem süßen Nichtstun gefrönt. Irgendwann konnte ich aber dem inneren Drang nicht widerstehen, noch etwas zu unternehmen. Trotz dichter Wolken hatte ich die Hoffnung nicht ganz aufgegeben und bin noch zum rund 13 Meilen entfernten Sunset Bay State Park gedüst, aber mit Sunset war heute (natürlich) nichts.

Es ist für mich ein Rätsel, wo die Bilder vom Cape Arago Lighthouse, das gleich um die Ecke liegt, im Internet herkommen, denn ein geeigneter Viewpoint war weit und breit nicht ausfindig zu machen.

Wenigstens konnte ich nebenan im Shore Acres State Park noch ein paar Impressionen einfangen:





Diniert habe ich heute in der 7 Devils Brewing Company, wo ich zu Hähnchen und Chips zwei Endless Summer blonde (an easy drinking beer that is light, malty and refreshing) genossen habe.